Haus für psychosoziale Pflege und Wohnen Innsbruck 2019
Ein kleiner Wohnturm am Inn, als Solitär an einer durchgrünten Wohnlandschaft platziert.
Er sitzt monolithisch auf einem kleinen Grundstück und wendet sich der öffentlichen Promenade am Fluss zu. Die Außenhaut aus großen,in Bordeaux eingefärbten,glatten Betonfertigteilen schließt den gesamten polygnal geformten Körper ein, sie abstrahiert das Gebäude von seiner Umgebung mit Gartenzäunen,Wäscheleinen, Holzgeländern.
Als deutlicher Eingriff in dieses mineralische Gebäude ist das Erdgeschoss zur Innpromenade entwickelt.Hier liegen die gemeinschaftlichen Räume, das Volumen ist ausgekerbt ,neben dem Eingag gibt es eine Laube,hier sitzen die BewohnerInnen im Schatten,vor Regen geschützt an der frischen Luft und schauen dem Treiben auf der Promenade und dem Wasser zu.
Die Intention und und die wirkliche Nutzung lassen sich hier so ausdrücklich beobachten,dass man sich dieses Element in die Mustersprache aufgenommen wünscht.
Das oberste Geschoß ist als besondere Ebene entworfen, hier gibt es einen überhohen Therapieraum, von dem man durch ein großes Fenster einen beeindruckenden Blick auf das Inntal hat.
Zwischen Erdgeschoß und Dachgeschoß spannen sich drei Wohngeschoße auf, wo auf jedem Stock vier kleine Einzelappartements zu finden sind.
Es ist schön, dass wir auf unsere Fahrt dieses besondere Wohnhaus besichtigen durften. Die gemeinschaftlichen Räume sind musterhaft entworfen,denn sie verbinden die Bewohnenden mit der Stadt und der Landschaft-solche Häuser wünscht man sich mehr in der Stadt.
Jurytext: Anne-Julchen Bernhardt, Auszeichnungen des Landes Tirol für Neues Bauen 2020